Sankt Martin weiter erzählt: Eine Geschichte zum Vorlesen für den Kindergarten inkl. PDF & Ausmalbild

von | Nov. 2, 2025

Jedes Jahr im November feiern Kinder und Familien das Martinsfest. Laternen leuchten, Lieder erklingen und vielerorts wird an die berühmte Szene erinnert, in der Sankt Martin seinen Mantel mit einem frierenden Mann teilt.

Diese Geschichte ist wertvoll, denn sie vermittelt Wärme, Mitgefühl und Nächstenliebe.

Doch manchmal lohnt sich ein Blick darüber hinaus: Was geschah eigentlich nach der Mantelteilung? Wie ging die Geschichte weiter? Und kann eine gute Tat Kreise ziehen?

Der folgende Artikel enthält eine neue, kindgerechte Vorlesegeschichte, die dort ansetzt, wo die bekannte Martinslegende endet – und zeigt, wie das Gute weitergegeben werden kann.

Warum die Botschaft von St. Martin heute besonders wichtig ist

Sankt Martin erinnert daran, dass schon eine kleine gute Tat einen Unterschied macht. Teilen bedeutet nicht nur, etwas abzugeben – es bedeutet auch, andere zu sehen, wahrzunehmen und nicht wegzuschauen.

Gerade für Kinder ist das Martinsfest eine schöne Gelegenheit, grundlegende Werte zu erleben:

  • Mitgefühl zeigen

  • Wärme schenken

  • Mut haben, zu helfen

  • Licht weitergeben

Kinder lernen diese Werte nicht durch große Worte, sondern durch Geschichten, Vorbilder und eigene Erlebnisse. Die folgende Erzählung bietet dafür einen neuen und leicht verständlichen Zugang.

Geschichte zum Vorlesen 

„Lichterfell trägt das Licht weiter“

Eine neue St.-Martins-Geschichte über das Weitergeben des Guten

Es war spät in der Nacht, nachdem Sankt Martin seinen Mantel mit dem frierenden Mann geteilt hatte. Die Sterne funkelten hell am Himmel, und die Stadt lag friedlich in der Dunkelheit. Nachdem Martin von seinem Ritt zurückgekehrt war, führte er sein Pferd Lichterfell in den Stall.

Lichterfell war ein großer, brauner Wallach mit besonders weichem Fell, das im Mondlicht manchmal schimmerte, als befände sich ein kleines Licht darin. Martin legte ihm dankbar die Arme um den Hals und sagte leise: „Danke, dass du stehen geblieben bist. Ohne dich hätte ich den Mann vielleicht nicht bemerkt.“
Lichterfell verstand die Worte nicht vollständig, aber er spürte die Wärme dahinter.

Nachdem Martin gegangen war, legte Lichterfell sich auf das Stroh.

Die Nacht war kalt, und der Wind pfiff um den Stall, doch drinnen war es ruhig und geschützt. Lichterfell dachte an den frierenden Mann und an den Moment, als Martin den Mantel geteilt hatte. In seinem Herzen fühlte er noch immer diesen kleinen, warmen Funken der Güte.

Gerade als er die Augen schließen wollte, hörte Lichterfell ein leises Geräusch.
Ein Zittern. Ein Flüstern.
„Uns ist so kalt … bitte …“

Lichterfell hob den Kopf und lauschte. War es der Wind, der durch die Ritzen pfiff?
Doch dann hörte er es wieder – deutlicher als zuvor.

Er stand auf und ging langsam zur Stalltür. Durch einen Spalt sah er draußen zwei Menschen stehen: ein Mann und eine Frau, eng aneinander gekauert, zitternd vor Kälte. Ihre Kleidung war dünn, und sie hatten keinen Ort zum Schlafen.

Lichterfell dachte an den Bettler in der Nacht. Er selbst hatte keinen Mantel zum Teilen – aber er hatte Wärme und einen geschützten Platz.

Mit seiner Schnauze drückte er vorsichtig gegen die Tür. Nichts geschah.
Noch einmal, etwas kräftiger.
Knarr!
Die Tür öffnete sich einen Spalt.

Die beiden Menschen erschraken zunächst, doch als sie Lichterfell sahen, blieb ihr Blick an seinen freundlichen Augen hängen.

Lichterfell trat einen Schritt zurück, so als wolle er sagen:
Kommt herein.

Zögernd traten die beiden in den Stall. „Nur für einen Moment, damit wir nicht erfrieren …“, flüsterte die Frau.
Lichterfell schnaubte leise und senkte den Kopf. Das Stroh raschelte, als sie sich hineinlegten. Lichterfell legte sich dicht neben sie, damit seine Wärme sie erreichte.

Nach und nach hörten die beiden auf zu zittern. Die Kälte wich, und Ruhe kehrte ein.
Der Mann sagte leise: „Heute Abend hat man uns erzählt, dass ein Soldat einem Fremden seinen Mantel geschenkt hat. Vielleicht gibt es doch noch Wärme in dieser Welt.“

Lichterfell schloss zufrieden die Augen.
Jetzt war der Funke weitergegeben worden.

Als Martin am nächsten Morgen in den Stall kam, sah er die beiden Menschen schlafend im Stroh und Lichterfell daneben. Martin lächelte. „Du hast gelernt, Lichterfell. Das Gute endet nicht bei einer Tat. Es geht weiter – von Herz zu Herz.“

Lichterfell blinzelte zufrieden.
Denn er hatte verstanden:
Wenn einer teilt, kann ein anderer es weitertragen.
So wird aus einem Funken ein Licht, das bleibt.

💬 Gesprächsimpulse für den Kita-Kreis

Nach dem Vorlesen kann gemeinsam überlegt werden:

  • Was hat Lichterfell gemacht, um zu helfen?

  • Wie hat er das Gute von Sankt Martin weitergegeben?

  • Wie können Kinder anderen „Wärme schenken“ – auch ohne Mantel?

  • Was kann ein „kleiner Funke“ im Alltag sein?

Kinder finden oft selbst Ideen wie: trösten, teilen, jemanden aufnehmen, helfen, einladen.

🧺 Ideen zur Vertiefung im Kindergarten

1. „Wärme schenken“-Aktion
Kinder dürfen im Stuhlkreis überlegen, wie man Wärme weitergeben kann: durch freundliches Verhalten oder kleine Gesten.

2. Stall-Spielszene nachstellen
Mit Tüchern, einem Stall aus Stühlen und Stroh (oder Decken) kann die Geschichte nachgespielt werden.

3. Lichterkette der Güte
Für jede gute Tat im Kindergarten wird ein Papierstern an eine „Güte-Lichterkette“ gehängt.

4. Heuherz-Bastelaktion
Kleine Herzen aus Stroh oder Papier, die Kinder jemandem schenken, um „Wärme“ weiterzugeben.

PDF Vorlage zum Ausdrucken für Kinder

Hier kannst du die schöne Geschichte auch als PDF ausdrucken – ideal zum Vorlesen im Kindergarten, in der Schule oder zu Hause.

Drücke einfach auf den Download-Button! 

St. martin vorlesegeschichte

Hier findest du Ausmalbilder rund um Lichterfell und das Martinsfest, damit Kinder die Geschichte kreativ weiterleben lassen können. Viel Freude beim Lesen, Ausmalen und Weiterschenken!

Drücke einfach auf den Download-Button! 

ausmalbilder st. martin

Fazit

Die klassische Mantelgeschichte von Sankt Martin zeigt, wie wertvoll es ist, zu teilen und zu helfen. Die neue Geschichte von Lichterfell führt diese Botschaft weiter: Gutes kann Kreise ziehen.

Helfen, Wärme schenken und Licht weitergeben – diese Werte können Kinder im Alltag erleben. So wird das Martinsfest nicht nur zu einem Ritual, sondern zu einem Gefühl, das bleibt.

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sankt martin pinterest

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